2007 Restaurierung des Berswordt-Kelchs

Berswordtkelch

Der Berswordt-Kelch entstand um 1430 und ist damit das einzige erhaltene liturgische Objekt aus dieser Phase der Dortmunder Stadtgeschichte. Der Kelch steht auf einem achtfach ausgezogenen Sternfuß, dessen umlaufende Zarge mit feinem Strichwerk ornamentiert ist. Die Oberseite des Sternfußes ist mit zwei gravierten Szenen geschmückt: einer Darstellung von Maria und Johannes unter dem Kreuz Christi sowie einer Wappendarstellung. Dieses zeigt einen springenden Eber und damit das Wappentier der Familie Berswordt, die diesen Kelch 1437 stiftete. Der Kelchfuß mündet in einen sechseckigen Schaft, in dessen oberer Hälfte sich der sogenannte Nodus befindet – durch eine solche knotenartige Verdickung ließ sich der Kelch besser greifen. Der Nodus ist mit zungenförmigem, fein ziseliertem Maßwerk verziert, das in sechs Rotuli mündet. Diese Rotuli zeigen auf grünem Emailgrund jeweils einen goldenen Buchstaben des Namenszuges I H E S U S. Über dem Schaft erhebt sich die parabelförmige, sanft ausschwingende und ansonsten schmucklose Cuppa. Die Restaurierung wurde notwendig, da aufgrund eines Risses zwischen Cuppa und Schaft eine Undichtigkeit entstanden war und der Berswordt-Kelch somit nicht mehr in der Liturgie verwendet werden konnte.

Bei der Restaurierung wurde vor allem Wert darauf gelegt, mit einem geringstmöglichen Eingriff ein Höchstmaß an historischer Substanz des Kelches zu bewahren. So wurde entschieden, eine zweite Cuppa aus 970 g Feinsilber anzufertigen. Die neue Innenschale wurde zunächst vergoldet, dann in traditioneller Goldschmiedetechnik mit einem Achatstein handpoliert und schließlich mittels eines umgebörtelten Randes fast unsichtbar in der alten Cuppa befestigt. Der Berswordtkelch besitzt nun die äußere, historische Schale und eine neue, innenliegende Schale, durch die er wieder dicht und für die Liturgie nutzbar ist.

Allen Spendern gilt unser herzlicher Dank für ihre Unterstützung beim Erhalt dieses wertvollen Kleinods.