Das bislang größte Sanierungsprojekt in der Geschichte der Stiftung begann, als Ende 2014 Mörtel- und Steinstücke vom Kirchturm fielen. Aufgrund der akuten Gefahrenlage wurde der Turm umgehend eingerüstet und ein Baugutachten eingeholt, das über 1.000 Schadstellen an Steinen, Fugen und stabilisierenden Stahlankern feststellte.
Einst erhoben sich an der Westfassade der Marienkirche zwei Türme, die über Jahrhunderte hinweg die Stadtsilhouette Dortmunds mit prägten. Doch im 17. Jahrhundert wurde der Nordturm durch den Einsturz des benachbarten Reinoldikirchturms schwer beschädigt und wegen zunehmender Baufälligkeit zu Beginn des 19. Jahrhunderts abgerissen.
Um den Südturm der Marienkirche zu erhalten, sahen sich die Stiftung und die Mariengemeinde 2015 in der Pflicht, die über 1.000 Schadstellen beseitigen zu lassen. Diese Schäden waren langfristige Folge einer in den 1970er Jahren nach damaligem Technikstand aufgebrachten Oberflächenimprägnierung. In dieser hatten sich über Jahrzehnte feinste Risse gebildet, durch die Regenwasser eindrang, allmählich Steine und Steinergänzungsmörtel hinterlief und schließlich Stein- und Fugenmaterial abplatzen sowie Stahlanker korrodieren ließ.
Die Turmsanierung begann im Mai 2015: Die äußeren Fassadensteine aus Herdecker Ruhrsandstein wurden denkmalgerecht Stein für Stein vom Architekten und den Steinmetzen überprüft. Je nach Schädigungsgrad wurden einzelne Steine komplett ausgetauscht, durch den Einbau von Reparaturstücken wieder vervollständigt oder die Oberfläche bis auf den gesunden und festen Stein bis zu circa 2 cm abgeschält. Korrodierte Stahlanker wurden erneuert und neue Spannverankerungen wurden als zusätzliche Sicherungsmaßnahme ausgeführt. Abschließend wurde an allen vier Turmseiten der komplette Fugenmörtel nach Originalrezepten erneuert. Im Mai 2016 konnte die Sanierung erfolgreich abgeschlossen werden. Der Marienkirchturm erstrahlt nun wieder in seinen warmen Sandsteinfarben über den Dächern von Dortmund.
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Hier finden Sie einen Zeitungs-Bericht über Schäden und Sanierungsarbeiten: Westfälische Rundschau 21.07.2015